Yosemite National Park

USA
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Ab geht's zum Yosemite Valley Visitor Center

Recht früh geht es los mit einem verhältnismäßig guten Frühstück. Der morgentliche Speiseplan ist in den meisten Hotels immer gleich: Es gibt Brot, Brötchen, süße Teilchen, Cornflakes und wenn es gut läuft noch Pfannkuchen. Zum satt werden reicht es alle Mal und so geht es auf in den Mustang und ab Richtung Norden - gen Yosemite Valley! Von Oakhurst aus sind es ca. 48 Meilen (ca. 80 km) bis zum Visitor Center. Das sollte man wenn man einen Trip hierher plant nicht unterschätzen - je nach Straßenverhältnissen sind das ca. 45-90 Minuten!

In unserem Fall sind die Straßenverhältnisse ziemlich schlecht weil überall Schnee liegt und man sieht eigentlich nur PickUps und Jeeps - Cabrios sind hier eher die Seltenheit :P

Angekommen im Yosemite Valley gibt es auf dem Weg zum "Zentrum" immer wieder Aussichtsplätze mit atemberaubender Aussicht auf den Half Dome und das Yosemite Tal. Die Wände sind hier gespickt mit Wasserfällen die hauptsächlich vom Schmelzwasser der Berge gespeist werden. Es ist ziemlich kalt. Das Wetter lässt auch zu wünschen übrig - die Berge sind Wolkenverhangen und ziemlich trüb - leider! Aber am Wetter kann man ja bekanntlich nix ändern - von daher auf zum ersten richtigen Trail!

Vernal Fall via Mist Trail

Das Auto am Visitor Center abgestellt informieren wir uns erstmal über Routen und Touren die man machen kann - da gibt es wirklich eine riesige Auswahl die im Moment nur durch den anhaltenden Schnee etwas eingegrenzt wird. Wir entscheiden uns für die Route zum Vernal Fall und zum Nevada Fall. Mit dem Shuttlebus geht's zum ersten Ausgangspunkt. Insgesamt erwarten uns hier 610 Höhenmeter und eine Strecke von ca. 8,6 km. Das erste kleine Stück ist ziemlich Steil aber man hat immer wieder einen tollen Ausblick.

Am Abgrund!

An einer kleinen Ausbuchtung machen wir eine kurze Verschnaufpause. Auf der linken Seite erstreckt sich der Fels auf der rechten Seite liegen ein paar Felsen am Abhang. Metin setzt sich ein Stück oberhalb von mir auf einen Felsbrocken, ich ein Stück tiefer und Christian bleibt auf dem Weg stehen. Als ich mich setze, merke ich wie der Fels etwas wackelt und plötzlich nach hinten (Richtung Tal) wegkippt, ich schreie kurz auf und Christian reicht mir die rettende Hand. Der Fels wiegt gute 1-2 Tonnen und wenn ich Christians Hand nicht gleich gehabt hätte wäre er vermutlich mit mir ins Tal gerollt - klingt gruselig ist aber so! Danke nochmal an dieser Stelle an meinen Retter! Den Schreck noch etwas in den Gliedern geht es weiter - immer nach oben!

Ein beschwerlicher Weg - unterwegs auf unbefestigten, verschneiten Pfaden

Der Auftieg hier über den, eigentlich gesperrten, Misttrail ist wirklich hart. Teilweise ist der Weg fast komplett zugeschneit und man quält sich über Eisplatten. An manchen Stellen ist der Weg nur 50 cm breit - auf der einen Seite der Abgrund auf der anderen Seite der meterhohe Fels. Auf dem Weg treffen wir eine Frau die alleine unterwegs ist und uns nach kurzem Smalltalk dann schnell abhängt. Ich weiß nicht mehr wie lange der Aufstieg genau gedauert hat aber es war ein Weilchen bis wir oben, überhalb des Vernal Falls, ankommen. Der Ausblick dort ist trotz schlechten Wetters gigangtisch!

[Klickt mal auf die größere Version diese Bildes und schaut Euch die Menschen an die an der Quelle des Wasserfalls stehen - das verdeutlicht die Größenverhältnisse!]

Man bekommt hier auf den Bildern wirklich nur einen "kleinen" Eindruck wie riesig das hier alles ist. Ich habe so oder so noch nicht so viele Wasserfälle gesehen aber das hier ist mit Abstand der Größte :) unten gibts auch noch ein tosendes Video welches noch ein bisschen mehr die Höhe und Größe verdeutlichen soll - aber leider doch versagt!

Der Abstieg geht bekanntermaßen schneller als der Aufstieg und so machen auch wir uns wieder auf den Weg ins Tal bevor es dunkel wird. Auch das erste Stück des Abstiegs ist spannend da man ein paar 100m auf einem vereisten Steg  mit nur einem Handlauf zurücklegt. Am Ende wird es aber leichter und man kann normal laufen. Es geht runter den Merced River entlang wieder zurück zum Visitor Center. Aber wer denkt wir sind außer Gefahr und es gibt Grund zum Freuen - der irrt!

Auge um Auge - Zahn um Zahn!

Nachdem wir unten angekommen sind fahren wir, ziemlich müde, mit dem Shuttlebus zurück zum Parkplatz wo unser treues Gefährt auf uns wartet. Alles eingepackt machen wir uns langsam auf den Rückweg durchs Yosemite Valley Richtung Süden. Es schlängeln sich mehrere Autos vor uns die verschneiten Straßen entlang. Plötzlich kommt der Convoi abrupt zum Stehen und die Autos halten quer auf der ganzen Straße. Wir wundern uns und halten auch an. Irgendetwas scheint da zu sein was die Leute in Aufruhr versetzt. Irgendetwas. Wir steigen aus dem Wagen und laufen vorsichtig um die Autokolonne rum und nach ein paar Metern sehen wir den Grund des Aufruhrs - ein Bär!

Zum ersten Mal in meinem Leben ein Bär in freier Wildbahn! Aufregend, atemberaubend, unglaublich!

Nach dieser Begegnung geht es heimwärts nach Oakhurst. Am nächsten Morgen kommt der längste Streckenabschnitt den wir am Stück fahren müssen - es geht durch die Wüste, vorbei an Vegas nach Hurricane - Ausgangspunkt für den Trip durch den Zion Nationalpark in Utah.

Doch unser Weg wird jäh von Hindernissen unterbrochen - in den Bergen von Nevada macht das Pferdchen schlapp...

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Mein Bestes Foto 2010

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